Hannovers Grüne mobilisieren gegen den Castor
Mehr als 200 AtomkraftgegenerInnen fahren mit vier Grünen Bussen nach Gorleben
In der Geschäftsstelle des Grünen Regionsverbands ging es in dieser Woche zu
wie in einem Reisebüro. Zwei Busse hatten die Grünen zunächst reserviert, um
es AtomkraftgegnerInnen aus Hannover und Umgebung zu ermöglichen, günstig
und schnell nach Gorleben zu kommen. Dort findet am morgigen Samstag (8.
November) die zentrale Auftaktkundgebung der Proteste gegen den diesjährigen
Castortransport von hochradioaktivem Müll aus der französischen
Wiederaufarbeitungsanlage La Hague ins Wendland statt.
Die beiden Grünen Busse aus Hannover waren schnell gefüllt, doch die
Nachfrage war wesentlich größer. Immer wieder klingelte das Telefon in der
Geschäftsstelle. "Inzwischen haben wir über 200 Anmeldungen für insgesamt
vier Busse und bekommen immer noch Anfragen", sagt Brigitte Deyda,
Vorsitzende des Regionsverbands. Etwa die Hälfte der MitfahrerInnen sind
Grüne Mitglieder. "Diese große Nachfrage zeigt uns, dass der Versuch von
Union, FDP und Atomwirtschaft, den Ausstieg aus dem Atomausstieg zu
schaffen, in der Bevölkerung auf massiven Widerstand stößt."
Für die ganze nächste Woche werden in Gorleben Protest- und Blockadeaktionen
erwartet. Die Grünen aus der Region Hannover werden dort mit Grünen aus dem
ganzen Bundesgebiet, zahlreichen NGOs und AtomkraftgegnerInnen gegen die
dortige Lagerung von Atommüll protestieren und für eine alternative
Energiepolitik eintreten.
"Gorleben eignet sich nicht als Endlager. Dies zeigt der Skandal in der
Asse. Der dortige Salzstock galt als Forschungsendlager für Gorleben. Dort
tritt bereits 17 Jahre nach dem Ende der Einlagerung Radioaktivität aus den
Salzkammern aus.", erläutert Dieter Albrecht, Vorsitzender des Grünen
Regionsverbands. "Wir fordern eine bundesweite ergebnisoffene Suche nach
alternativen geologischen Formationen für die Lagerung von hochradioaktivem
Atommüll. Vor allem aber müssen wir aufhören, neuen Atommüll zu produzieren
und stattdessen eine echte Wende in der Energiepolitik mit dem Ausbau der
Erneuerbaren Energien, mehr Energieeffizienz und Energieeinsparung
herbeiführen."
Die Grünen Busse aus Hannover brechen um 9:00 Uhr vom ZOB Hannover nach
Gorleben auf.