Hannovers Grüne mobilisieren gegen den Castor

  • Veröffentlicht am: 7. November 2008 - 15:31

Mehr als 200 AtomkraftgegenerInnen fahren mit vier Grünen Bussen nach Gorleben

In der Geschäftsstelle des Grünen Regionsverbands ging es in dieser Woche zu

wie in einem Reisebüro. Zwei Busse hatten die Grünen zunächst reserviert, um

es AtomkraftgegnerInnen aus Hannover und Umgebung zu ermöglichen, günstig

und schnell nach Gorleben zu kommen. Dort findet am morgigen Samstag (8.

November) die zentrale Auftaktkundgebung der Proteste gegen den diesjährigen

Castortransport von hochradioaktivem Müll aus der französischen

Wiederaufarbeitungsanlage La Hague ins Wendland statt.

Die beiden Grünen Busse aus Hannover waren schnell gefüllt, doch die

Nachfrage war wesentlich größer. Immer wieder klingelte das Telefon in der

Geschäftsstelle. "Inzwischen haben wir über 200 Anmeldungen für insgesamt

vier Busse und bekommen immer noch Anfragen", sagt Brigitte Deyda,

Vorsitzende des Regionsverbands. Etwa die Hälfte der MitfahrerInnen sind

Grüne Mitglieder. "Diese große Nachfrage zeigt uns, dass der Versuch von

Union, FDP und Atomwirtschaft, den Ausstieg aus dem Atomausstieg zu

schaffen, in der Bevölkerung auf massiven Widerstand stößt."

Für die ganze nächste Woche werden in Gorleben Protest- und Blockadeaktionen

erwartet. Die Grünen aus der Region Hannover werden dort mit Grünen aus dem

ganzen Bundesgebiet, zahlreichen NGOs und AtomkraftgegnerInnen gegen die

dortige Lagerung von Atommüll protestieren und für eine alternative

Energiepolitik eintreten.

"Gorleben eignet sich nicht als Endlager. Dies zeigt der Skandal in der

Asse. Der dortige Salzstock galt als Forschungsendlager für Gorleben. Dort

tritt bereits 17 Jahre nach dem Ende der Einlagerung Radioaktivität aus den

Salzkammern aus.", erläutert Dieter Albrecht, Vorsitzender des Grünen

Regionsverbands. "Wir fordern eine bundesweite ergebnisoffene Suche nach

alternativen geologischen Formationen für die Lagerung von hochradioaktivem

Atommüll. Vor allem aber müssen wir aufhören, neuen Atommüll zu produzieren

und stattdessen eine echte Wende in der Energiepolitik mit dem Ausbau der

Erneuerbaren Energien, mehr Energieeffizienz und Energieeinsparung

herbeiführen."

Die Grünen Busse aus Hannover brechen um 9:00 Uhr vom ZOB Hannover nach

Gorleben auf.